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Sprachassistenten im Vergleich

Barrierefreiheit, Hilfsmittel & neue Technologien

Einmal im Jahr wird der Global Accessibility Awareness Day begangen. Der internationale Tag soll die digitale Zugänglichkeit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen fördern. Zu diesem Anlass stellen wir verschiedene Sprachassistenten vor.

Neue Technologien verändern die Welt und damit die Chancen eines jeden Menschen. Besonders für Menschen mit Behinderungen bieten neue Kommunikationstechnologien ungeahnte Möglichkeiten.
Im April haben wir uns mit dem Thema Smartphones als Hilfsmittel für sehbeeinträchtigte Menschen auseinandergesetzt. Anlässlich des Global Accessibility Awareness Day am 16. Mai möchten wir uns diesmal den Sprachassistenten Alexa & Co. widmen und der Frage nachgehen, inwiefern diese die Zugänglichkeit für sehbeeinträchtigte Menschen fördern.

Digitaler Zugang für alle

Einmal im Jahr wird am dritten Donnerstag im Mai der Global Accessibility Awareness Day begangen. Der internationale Tag soll die digitale Zugänglichkeit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen fördern. Weltweit machen Aktionen und Events auf die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen aufmerksam und zeigen, wie digitaler Zugang zu Informationen, Software oder dem Web Inklusion fördern.

Digitalisierung als Chance

Neue Technologien können Inklusion fördern und Barrieren für Menschen mit Behinderungen abbauen. Automatische Bildbeschreibungen für sehbeeinträchtigte oder Untertitelungen für gehörbeeinträchtigte Personen machen deutliche Fortschritte und fördern so die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und letztlich die Demokratie. „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz stellen, richtig umgesetzt, eine große Chance für Menschen mit Behinderungen dar“ so stv. Vorstandsvorsitzender der Hilfsgemeinschaft Klaus Höckner.
Auch Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch und werden von vielen großen Unternehmen wie Amazon (Alexa), Google (Google Assistant), Apple (Siri) oder Microsoft (Cortana) angeboten. Je nach Anbieter und Endgerät können blinde und sehbehinderte Menschen unterschiedliche Nutzen daraus ziehen.

Sprachassistenten

Sprachassistenten bieten mit ihrer rein auditiven Schnittstelle insbesondere für sehbeeinträchtigte Menschen eine barrierefreie Kommunikations- und Informationsform. Das bedeutet, die Interaktion funktioniert ausschließliche über die Sprache. Je nachdem welche Künstliche Intelligenz im Hintergrund läuft, sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig: eine Nachricht schreiben, Termine im Restaurant buchen oder ein Taxi bestellen.

Damit Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung Sprachassistenten uneingeschränkt und effizient nutzen können, kann eine Kombination mit Smart Home Produkten wie Amazon Echo sinnvoll sein. Amazon Echo ist ein Smart Speaker der für die Übertragung von Sprachbefehlen notwendig ist. Smart Speaker sind im Gegensatz zu mobilen Sprachassistenten häufig technisch ausgefeilter und verstehen Sprachbefehle besser.

Sprachassistenten im Vergleich

Jeder Sprachassistent verfügt über andere Vor- und Nachteile. Die Kompatibilität mit Smart Speakern ist je nach Hersteller und Betriebssystem unterschiedlich.

Siri

Einer der ersten mobilen Sprachassistenten auf dem Markt war Siri. Wie bei allen Produkten von Apple funktioniert Siri nur auf dem eigenen Hardware-System. Siri erkennt in der mobilen Version bis zu 20 Sprachen, ist intuitiv und einfach aufgebaut. Noch versteht Apples Smart Speaker HomePod nur Englisch, doch auch das wird sich wahrscheinlich rasch ändern.

Google Assistant

Der Google Assistant bietet hier schon mehr Kompatibilität, da er mit Haushalts- und technischen Geräten verwendet werden kann. Dies ermöglicht Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen allein durch die Sprache die Temperatur der Heizung zu verstellen, Licht ein- und auszuschalten, oder Musik zu spielen. Vorausgesetzt die entsprechenden Geräte verfügen über die notwendigen Module. Aufgrund Googles Erfahrung mit Suchanfragen beantwortet der Assistant die Anfragen zudem besser und häufiger richtig als seine Mitbewerber.

Alexa von Amazon

Amazons Alexa kann sehr gut allgemeine Fragen und einfache Aufgaben bewältigen, wie den Radiosender wechseln, Bestellungen tätigen oder Kalendereinträge hinzufügen. Das Besondere ist jedoch, dass Alexa ein offenes System ist, das mit „Skills“ erweitert werden kann. Entwickler können Anwendungen schaffen und Leistungen für Menschen mit Behinderungen verfügbar machen. Vergleichbar mit Apps auf dem Smartphone. Im Bereich alltagstauglicher Assistenzlösungen stehen somit unzählige Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung. In der Theorie ist alles möglich: Licht einschalten, Türschlösser öffnen oder Staubsauger starten. Vorausgesetzt die Geräte verfügen über die entsprechenden Module.

Hilfsmittel auf Smartphones

Obwohl Sprachassistenten nicht speziell für sehbehinderte Menschen entwickelt wurden, können diese von den neuen Technologien profitieren. Smartphones haben bereits einige Funktionen von klassischen Hilfsmitteln übernommen, beispielsweise die elektronische Lupe. Musste man sich vor einigen Jahren diese Hilfsmittel noch gesondert um viel Geld kaufen, werden sie heute kostengünstig in „Apps“ verpackt. Neue Technologien fließen oft in etablierte Alltagsgegenstände ein und bieten Hilfestellungen für blinde und sehschwache Menschen.

Finanzierung von Hilfsmitteln

Die oben genannten Lösungsansätze für ein automatisiertes Zuhause werden demensprechend die Hilfsmittellandschaft und die Finanzierung von Hilfsmitteln verändern. Noch erfolgt bei den Sozialträgern eine Trennung von Hilfsmitteln und Smartphone. Obwohl herkömmliche Hilfsmittel sehr teuer sind, eine elektronische Lupe kommt auf ca. € 6000,-, werden die vergleichsweise günstigeren Smartphones nicht als Hilfsmittel anerkannt. Dabei ist das Smartphone schon lange zum Helfer des Alltags geworden.