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8 Tipps für barrierefreie Sportkurse

Veranstaltungen & Freizeit

Weil wir selbst barrierefreie Sportkurse organisieren, teilen wir unsere Tipps für Veranstalterinnen und Veranstalter für mehr Inklusion im Sport.

Wenn sich Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung sportlich betätigen möchten, dann stoßen sie oft auf Barrieren. Während sehende Personen jederzeit nach Lust und Laune ins nächste Fitnessstudio spazieren, müssen sich blinde und sehbeeinträchtigte Personen oft erst eine Begleitperson organisieren. Spontan läuft hier in der Regel gar nichts. Und das ist nur eine Barriere von vielen. Umso wichtiger ist es deshalb, mehr barrierefreies Sportangebot für die Freizeit zu schaffen. Was man da beachten muss? Unser Freiwilligen-Koordinator Maximilian teilt sein Wissen:

1. Mehrere Behinderungsformen mitdenken

Der wichtigste Tipp gleich zu Beginn: Wer inklusive Sportkurse plant, sollte auch verschiedene Behinderungsformen mitbedenken. Menschen sind vielfältig, und so können ihre Behinderungsformen sein. Man kann beispielsweise Rollifahrerin sein und zugleich gehörlos oder eine Sehbeeinträchtigung haben und zugleich auf leichte Sprache angewiesen sein. Zudem sind nicht alle Behinderungen sichtbar. Fragt nach bei Menschen mit einer Beeinträchtigung, was sie brauchen und wie sie es gerne hätten.

2. Richtige Kommunikation

Barrierefreiheit beginnt eigentlich schon viel früher, nämlich bei der Kommunikation des Sportevents oder Kurses. Ist die Beschreibung leicht lesbar, auch für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung? Ist die Webseite oder der Messengerdienst, über den man kommuniziert barrierefrei? Gibt es eine Mailadresse und eine Nummer, die man anschreiben oder anrufen kann? Wenn die Veranstaltung als Text auf Bild (zB via Instagram oder Facebook) kommuniziert wird, ist dann ein Alternativ-Text hinterlegt und wird auf starke farbliche Kontraste geachtet? Die Bewerbung des Kurses kann über verschiedenen Plattformen erfolgen zB in Großdruck-Infoblättern, via Sprachnachricht, per Mail oder in Braille.

3. Anfahrt und Abfahrt

Apropos Barrierefreiheit von Beginn an: Vergesst nicht auf die Anfahrt zur und die Abfahrt vom Veranstaltungsort. Ist die Location gut erreichbar? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen ja nicht schon auf dem Weg hin die Lust verlieren. Ideal sind Locations in der Nähe von U-Bahn, Bus oder Straßenbahn-Haltestellen. Schlechtes Beispiel: man muss viermal umsteigen, unterschiedliche Transportmittel nehmen, Busse nehmen, deren Haltestelle nur schwer zu finden ist.

4. Bauliche Barrierefreiheit der Location

Die perfekte barrierefreie Location hat keine Stufen, vor allem nicht beim Eingang, oder zumindest eine Rampe. Wichtig ist auch die rollstuhlgerechte Türbreite und das Vorhandensein von barrierefreien WCs. Gibt es keines oder ist die Location outdoor, sollte man sich vorher über die nächste öffentliche Behindertentoilette in der Nähe informieren. Gerade für ältere oder schwächere Personen ist es immer gut, nach Sitzmöglichkeiten in der Nähe Ausschau zu halten, sollte es zu Erschöpfung kommen. Wichtig: Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Besitzerinnen und Besitzer zwar glauben alles sei barrierefrei, ist es aber am Ende doch nicht. Wir empfehlen immer vorher den Ort zu besuchen und sich ein eigenes Bild vorort zu machen.

5. Uhrzeit

Das gilt vor allem für stark sehbeeinträchtigte Sportbegeisterte, die noch ein gewisses Sehvermögen haben: Dunkelheit kann für viele eine Herausforderung sein. Veranstaltungen sollten deshalb idealerweise tagsüber stattfinden. Das gilt auch für die Heimfahrt nach den Events

 6. Licht

Noch ein Tipp, der vor allem den sehbeeinträchtigten Teilnehmenden zugutekommt: Viele sehbeeinträchtigte Menschen, die noch ein gewisses Sehvermögen haben, sind licht- und blende-empfindlich. Optimal sind daher indirekte Beleuchtungsmittel für Indoor- und Schattenmöglichkeiten für Outdoor-Veranstaltungen. )

7. Begleitpersonen

Wir bieten unseren Sportbegeisterten nach Bedarf Begleitpersonen an, die sie zur Veranstaltung hin und wieder nach Hause begleiten. Außerdem gibt es bei uns die Möglichkeit Begleitpersonen vorort in Anspruch zu nehmen. Viele fühlen sich so sicherer und müssen ihre Energie nicht schon am Hinweg verpulvern.

8. Jeweilige Hilfen für Sportarten abchecken

Inklusion erfordert zwar manchmal etwas Kreativität, doch gerade in punkto Sport muss man nicht immer die Welt neu erfinden. Die Welt des Behindertensports hat sich schon unterschiedliche Hilfen ausgedacht, damit Sportarten genauso für Menschen mit verschiedenen Behinderungen adaptierbar ist.

  • zB für sehbeeinträchtigte Sportlerinnen und Sportler
  • Begleitläufer mit Verbindungsband,
  • Schwimmen unter der Trennlinie mit der Schulter,
  • Radios an beiden Enden des Schwimmbeckens aufstellen, um Anstoßen zu vermeiden,
  • Für Boccia: Akustiksignal bei der Zielkugel,
  • Für Darts: sprechende Dartsscheibe und Teppich auslegen, um die richtige Position zum Werfen zu ermitteln

Ihr wollt mehr über unser Sportprogramm erfahren? Hier kann man mehr dazu lesen!