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10 Gründe warum ihr Braille lernen solltet

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Braille ist out? Von wegen! Unser Mitglied Michele Macura hat 10 Gründe gesammelt, wieso es sich auch in einer digitalisierten Welt noch lohnt, Braille zu lernen.

Wer lesen wollte, der musste auch sehen können. So lautete das Gebot bis ins 19. Jahrhundert hinein. Doch dann kam Louis Braille. Der blinde Franzose hat 1825 eine Schrift bestehend aus sechs Punkten entwickelt, weil er es wohl satt hatte, nicht mitlesen zu können. Heute besteht das Braille-Alphabet aus sechs erhabenen Punkten mit 63 Kombinationsmöglichkeiten, die mit den Fingerkuppen ertastet werden.

Vorlesen statt Braille lesen?

Außerdem gibt es die Kurzschrift, eine knappere Version der Braille-Vollschrift, mit der man in derselben Geschwindigkeit lesen kann, wie mittels Schwarzschrift (= die Schrift für sehende Menschen). Doch in einer zunehmend digitalisierten Welt löst das Smartphone und somit der Screenreader die Brailleschrift langsam ab. Warum noch Braille lernen, wenn man sich Texte einfach vorlesen lassen kann? Michele Macura, selbst erblindet und Braille-Leser hat es für euch zusammengefasst:

  1. Durch ständiges Vorlesen-lassen vergisst man mit der Zeit die Rechtschreibung. Durch das Lesen von Braille bleibt dieses Wissen erhalten.
  2. Man kann Medikamente erkennen und unterscheiden, da diese alle mit Blindenschrift bedruckt sind.
  3. Haptisches Lesen bleibt besser im Gedächtnis als Vorgelesenes.
  4. Im öffentlichen Raum gibt es immer mehr Braillebeschriftungen an Ampelübergängen, bei Ticketautomaten in der Straßenbahn oder am Bahnhof. An der Wiener WU (Wirtschaftsuniversität) sind sogar Treppengeländer beschriftet. Man erfährt, wohin dieser Auf- oder Abgang führt.
  5. Man kann Briefe oder Notizen selbstständig schreiben und mittels Blindenpost kostenlos versenden.
  6. Mit dem Skill kann man immer irgendwo Sehende beeindrucken.
  7. Wenn man Braillekenntnisse hat, kann man am Computer eine Braillezeile nutzen, die eine praktische Unterstützung bei der PC-Arbeit darstellt.
  8. Braille lernen trainiert das Gehirn, vor allem die Kurzschrift. Das ist vergleichbar mit Vokabeln lernen.
  9. Man kann sich selbst Beschriftungen im eigenen Haushalt machen, zB für Pfeffer und Salz.
  10. Aufzugfahren macht auch noch Spaß, wenn die Sprechanlage nicht funktioniert.

Na? Lust geweckt? Dann kommt zu unserem Braillekurs, immer Mittwochs von 14:00 – 16:00 Uhr (Kurzschrift) und Donnerstags von 14:00 – 16:00 Uhr (Vollschrift) in unserem Standort Floridsdorf Schlosshofer Straße 2-6, 2. Stock, Stiege 7. Die aktuellen Termine ab Herbst 2022 könnt ihr dem Veranstaltungskalender entnehmen. Frohes lesen!