Gerda Luise Hoschek

Gerda Luise wurde in den Kriegswirren geboren. Aus ihrer Kindheit sind kaum Details bekannt, den sie vermied immer bewusst darüber zu sprechen. Vermutlich waren die familiären Umstände und Zeit des Erwachsenwerdens für sie sehr belastend. Vielleicht lag es auch daran, dass der Vater aus dem Krieg nicht mehr zurückkehrte. So wuchs sie heran als Einzelkind mit ihrer Mutter im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt

Ihr Leben veränderte sich zum Positiven als sie Otto Hoschek, der am gleichen Tag wie sie geboren wurde, kennen und lieben lernte und den Bund der Ehe mit ihm am 10.9.1966 schloss. Die leider kinderlose Ehe hielt bis zuletzt.

Gerda Luise arbeitete bei einem Steuerberater und später im Finanzamt. Gegen Ende ihrer Berufslaufbahn verschlechterte sich die Sehschärfe ihrer Augen beträchtlich, aber sie hielt bis zu ihrer Pensionierung tapfer durch und stellte sich dem belastenden Schicksal. 

Reisen und Wanderung durch ganz Österreich bereiteten ihr stets viel Freude. Ebenso Heurigenbesuche und zahlreiche Opernabende mit ihrer Nichte. Nie verlor sie ihren Humor, ihre Lebensklugheit und bedingungslose Fürsorge - auch dann nicht, als sie nahezu erblindet, schwerst gehörbeeinträchtigt auch noch an Krebs erkrankte. Die Pflege ihres Mannes nach 50 Jahren Gemeinsamkeit, dem sie aus Liebe ermöglichte, diese Welt zuhause zu verlassen, ließ sie den Knoten in der Brust viel zu lange ignorieren. Vom Leben, Leid und Schmerz gezeichnet kämpfte sie bis zuletzt weiter, um am 13. Mai 2025 friedlich einzuschlafen. 

Dinge, die mit Liebe vollbracht, gewinnen an Größe

Wir erinnern uns voller Dankbarkeit an diese großherzige Frau, die am eigenen Leib erfahren hat, wie eine schwere Sehbeeinträchtigung das Leben prägt. Sie aber nie den Mut, das Vertrauen in die eigene Kraft und einen herzerwärmenden Frohsinn hat missen lassen.

Gerda Luise wird immer in unseren Herzen bleiben. Und das auf ewig.