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Edith Simanek

Frau Simanek wahr jahrelang mit der Hilfsgemeinschaft eng verbunden. 

Immer wieder informieren uns Menschen darüber, dass sie uns durch eine testamentarische Verfügung unterstützen. Wenn sie dann auch unser besonderes Beziehungsangebot für Testamentsspenderinnen und Testamentsspender in Anspruch nehmen, lernen wir diese Frauen und Männer oftmals über viele Jahre sehr gut kennen und schaffen viele schöne gemeinsame Erinnerungen.

So haben wir die vielen Jahre der Freundschaft mit unserer lieben Testamentsspenderin Edith Simanek als großes Geschenk erlebt. Gerne erinnern wir an diese interessante Frau, die so sehr mit unserer Organisation verbunden war.

Edith Simanek wurde am 20. August 1924 geboren und wuchs in Wien als geliebtes, verwöhntes und ebenso gefordertes wie gefördertes Einzelkind auf. Die Beziehung zu ihren Eltern war sehr eng, besonders der Vater wurde zum prägenden Vorbild, an dem sie sich zeitlebens orientiert hatte. Ihm verdankte sie ihr waches Interesse an Zahlen, an Wirtschaft und Politik, das sie sich bis ins hohe Alter bewahren konnte.

Frau Simanek arbeitete nach einer Handelsschulausbildung als Vorstandsassistentin. Sie musste schon früh und dann während ihres gesamten Berufslebens viel Verantwortung übernehmen. Dabei waren ihr gutes Gedächtnis, ihre Begabung den Überblick zu bewahren, zu ordnen, zu strukturieren und in allem sehr genau zu sein, besonders wichtig und sehr geschätzt.

Eine frühe Ehe wurde nach kurzer Zeit wieder geschieden, andere Begegnungen mit Männern erlebte sie, die eher reserviert und zurückhaltend war, letztlich als enttäuschend, wie sie es selbst nannte, bis sie in späten Lebensjahren Ernst Prucha kennen lernte. Ganz klassisch, wie sich SeniorInnen oftmals kennen lernen, beim Mittagessen im Gasthaus.

Diese Beziehung war, um es mit ihren eigenen Worten wiederzugeben, „die Krönung meines Lebens“. Ernst Prucha war ein Mensch voll Eleganz, Leichtigkeit und Lebenslust. Seine Begabung, Freude zu leben und zu gestalten, prägte die gemeinsamen Jahre. Beide lebten weiter in getrennten Wohnungen, teilten den Alltag und wunderbare Urlaube und konnten miteinander das Leben, ihre späte und so große Liebe und vor allem einander genießen.

Als Ernst im Jahr 2003 starb, war das für Frau Simanek ein kaum zu bewältigender Schlag, von dem sie sich nur schwer erholte. Ihre Stimmung blieb anhaltend getrübt, daran konnten letztlich auch die lieben Menschen, die sich um sie kümmerten, trotz allen Bemühens substanziell nichts ändern. Vor allem genannt seien hier ihre ehemalige Nachbarin und so liebe wie engagierte Freundin Ingrid Dundler, die so viel für sie getan hat, und sie in den letzten Jahren, Monaten und Tagen intensiv begleitete. Natürlich Frau Mirjana, so viele Jahre lang unentbehrliche Unterstützung und Hilfe, deren morgendlicher Anruf eine tägliche Freude und zugleich Sicherheit für Frau Simanek bedeutete.

Die Verbindung zu unserer Hilfsgemeinschaft bestand schon seit vielen Jahrzehnten. Frau Simanek hatte unseren langjährigen Vorsitzenden Prof. Robert Vogel noch persönlich gekannt. Seit 2003 haben wir Frau Simanek im Betreuungsprogramm für TestamentsspenderInnen begleitet. In diesen 12 Jahren durften wir sie in vielen organisatorischen Fragen und Erledigungen unterstützen, auch in schmerzlichen Prozessen, wie dem immer wieder aufgeschobenen und nach zwei Stürzen leider doch unumgänglich gewordenen Umzug ins Seniorenwohnhaus Trazerberg.

Dieser Abschied von fast allem, was ihr Leben repräsentierte, war sehr schwer für Frau Simanek und letztlich begann ihr Sterben just in dem Moment, als sie im neuen Appartement jene Struktur und Ordnung wiederfand, die ihr Leben lang so wichtig für sie gewesen war. In unserem letzten Telefonat berichtete sie, dass nun alle Unterlagen wieder sortiert und in Ordnung seien und nannte dies zufrieden „Der Amtsschimmel wiehert wieder“. Am selben Abend erlitt Frau Simanek einen schweren Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholen konnte. Sie hatte mit einer Patientenverfügung gut vorgesorgt für diese Situation, deswegen war der Prozess des Abschiednehmens und Sterbens für sie schmerzfrei, vergleichsweise ungestört und so respektvoll wie achtsam begleitet von uns, Frau Dundler und vor allem den engagierten MitarbeiterInnen der neurologischen Station 1 b im Kaiser Franz Josef-Spital.

Wir haben Frau Simanek sehr geschätzt, danken ihr aus ganzem Herzen für die großzügige testamentarische Unterstützung unserer Arbeit und halten die Erinnerung an diese interessante Frau gerne lebendig!