Irmentraute Brokesch

Irmentraute Brokesch empfand viel Mitgefühl für jene Menschen, die durch eine Sehbehinderung oder Erblindung keinen Anteil mehr hatten an der Welt der Farben und Bilder, an der sie sich selbst so sehr erfreuen konnte. Daher hat die gesellige und kontaktfreudige Dame nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1998 testamentarisch die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs als ihre Alleinerbin bestimmt. Sie war seit vielen Jahren eine treue Spenderin und verbrachte erholsame Urlaubstage in unserem Haus „Waldpension“.

Frau Brokesch war eine lebenslustige, an anderen Menschen interessierte, Frau. Sie pflegte einen Kreis von Freunden und Bekannten und konnte bis kurz vor ihrem Tod alleine in ihrer Wohnung leben. Zugleich war es Frau Brokesch bereits vor vielen Jahren ein Anliegen, ihre letzten Dinge gut zu regeln. Sie wünschte sich ein schlichtes Begräbnis und wollte die Wohnungsräumung in sorgsamen Händen wissen. Besonders die Zaubersachen ihres lieben verstorbenen Mannes sollten einen guten Platz bekommen und dabei erwähnte sie, dass z. B. Magic Christian dafür ein Ansprechpartner wäre. Mit Rührung stellten wir nach dem Heimgang von Frau Brokesch fest, dass es in ihrer Wohnung einen ganzen Kasten voll Zauberutensilien - mit entsprechenden Anleitungen für den Gebrauch – gab, gesammelt über viele, viele Jahre. Wir nahmen Kontakt auf mit dem Zauberkünstler Magic Christian und Manfred Klaghofer vom Zauberkastenmuseum im 12. Wiener Gemeindebezirk. Die Zaubersammlung wurde zwischen beiden Fachleuten unter Staunen und mit Freuden aufgeteilt, und alle Dinge konnten ein neues zu Hause finden.

Wir sind sehr dankbar, dass wir Frau Brokesch kennenlernen durften und erinnern uns mit viel Freude an ihre Fröhlichkeit. Mit ihrer Großzügigkeit und ihrem liebenswerten Charme hat sie unsere Herzen gewonnen!