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Woche des Sehens

Veranstaltungen & Freizeit

In der zweiten Juniwoche herrschte in der Hilfsgemeinschaft Hochbetrieb. Passend zum Sehbehindertentag am 6. Juni, luden wir zum Hilfsmittel-Infotag und zur Veranstaltung „Keine Angst vor Frauenpower“ ein.

In der zweiten Juniwoche herrschte in der Hilfsgemeinschaft Hochbetrieb. Am Montag dem 4. Juni luden wir zu unserem regelmäßig stattfindenden Hilfsmittel-Infotag in das Beratungszentrum ein. Drei Tage später wagten wir uns auf Neuland und veranstalteten zum Ersten Mal ein Frauennetzwerk mit dem klingenden Titel „Keine Angst vor Frauenpower“.

Hilfsmittel-Infotag

Wenn stark sehbeeinträchtigte Menschen erstmals eine Beratung bei uns beanspruchen, hören wir immer wieder, wie schwierig es für sie war, dass richtige Hilfsmittel für ihre spezifischen Augenprobleme zu finden. Viele die zu uns kommen haben bereits einen langen, mühsamen Weg voller behördlicher Auflagen und Schranken hinter sich. Andere verloren viel Zeit durch unzureichende Kenntnisse über das vielseitige Hilfsmittelangebot. Deswegen veranstalten wir regelmäßig unsere Hilfsmittel-Infotage, an denen das Beratungszentrum allen Interessierten von 10.00 bis 17.00 Uhr offensteht. In Ruhe können hier die verschiedenen Hilfsmittel getestet werden. Schließlich soll mit dem geeigneten Hilfsmittel, die bestmögliche Ausnutzung des vorhandenen Sehvermögens erzielt werden.

Wie jedes Jahr fand in den Räumlichkeiten der Hilfsgemeinschaft die Hilfsmittelausstellung der Firma VIDEBIS statt. Auch diesmal nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die optischen und elektronischen Sehbehelfe umfassend und kostenlos zu testen. Mitarbeiter von VIDEBIS nahmen sich ausreichend Zeit um die Vorteile und Besonderheiten der einzelnen Geräte zu erklären. Dabei konnten einfache Hilfsmittel wie elektronische Lupen für unterwegs, ebenso getestet werden, wie große Bildschirmlesegeräte.

Im ersten Stock wurden alle Interessierten in gewohnt herzlicher Atmosphäre von den Mitarbeiterinnen der Beratung willkommen geheißen. Hier konnten wichtige Fragen der Finanzierung von Hilfsmitteln geklärt und unser Hilfsmittelshop mit diversen Großdruckprodukten, Markierungssystemen und tastbaren Gesellschaftsspielen begutachtet werden.

Keine Angst vor Frauenpower

Die Aufregung über unser erstmals stattfindendes Frauennetzwerk war groß. Um das Thema „Erfolgreiche Frauen mit Behinderung in der Arbeitswelt“ in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken, fanden sich inspirierende Persönlichkeiten und starke Frauen am 7. Juni in der Hilfsgemeinschaft ein.
Alternativnobelpreisträgerin und Projektverantwortliche bei „Licht für die Welt“ Yetnebersh Nigussie, eröffnete die Veranstaltung mit einem starken Statement:

„Das ist mein Leben! Diskriminierung ist Teil meines Lebens. Aber ich denke, Herausforderungen sind da, damit sie überwunden werden. Diese positive Haltung macht es mir möglich immer wieder ein Stück weiter zu gehen und nicht stehenzubleiben.“

Gemeinsam mit Heidemarie Egger vom Österreichischen Behindertenrat und Obfrau der Marfan Initiative, Martina Gollner, Mitarbeiterin der Hilfsgemeinschaft und Viktoria Doppler, Ability Management der Caritas Wien, erzählte Nigussie über ihre Erfahrungen auf ihrem Weg ins Berufsleben. Eineinhalb Stunden durften wir den spannenden und mit viel Witz und Selbstironie erzählten Geschichten, lauschen. So verriet beispielsweise Heidemarie Egger, aufgewachsen auf einem Bauernhof, ihren frühesten Kinderwunsch „einmal Prinzessin zu werden“.

Nach einer wohlverdienten Pause diskutierten der Vorstand der Hilfsgemeinschaft Klaus Höckner, Nationalratsabgeordnete Kira Grünberg, Markus Neuherz, Geschäftsführer von dabei-Austria und Julia Moser von myAbility, über die Arbeitsrealität von Menschen mit Behinderung. Markus Neuherz stellte klar:

„Unternehmen müssen vor allem offen sein und kompromisslos Menschen mit Behinderung einstellen wollen! Das Argument „bei gleichen Qualifikationen“ ist nicht ausreichend, solange Menschen mit Behinderung einen ungleichen Zugang zu Bildung haben.“

Das hochpolitische Thema emotionalisierte das Publikum und so wurde auch nach Ende der Veranstaltung, bei Speis und Trank, noch lange weiterdiskutiert.