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Vergissmeinnicht-Treffen im Schlosspark Schönbrunn

Persönlichkeiten

Jeden Frühling setzen Mitarbeiterinnen der Hilfsgemeinschaft gemeinsam mit fast 80 anderen gemeinnützigen Organisationen Vergissmeinnicht-Pflanzen in Erinnerung an unsere verstorbenen Testamentsspenderinnen und Testamentsspender.

In Erinnerung an unsere verstorbenen Testamentsspenderinnen und Testamentsspender

Jeden Frühling setzen Mitarbeiterinnen der Hilfsgemeinschaft gemeinsam mit fast 80 anderen gemeinnützigen Organisationen Vergissmeinnicht-Pflanzen in Erinnerung an unsere verstorbenen Testamentsspenderinnen und Testamentsspender. In diesem Jahr waren wir bei wahrem Kaiserwetter in Schönbrunn. Dieses Mal konnten wir mit Vergissmeinnicht für unsere verstorbenen Unterstützerinnen und Unterstützer auch noch den Wunsch einer gebürtigen Schönbrunnerin erfüllen: Maria Carolina, eine Tochter Maria Theresias, wurde Königin von Neapel-Sizilien und landete nach den Wirren der napoleonischen Kriege wieder in Wien. Sie stiftete dort ein Monument und verfügte, dass dort in Erinnerung an ihre verstorbenen Kinder – sie hatte insgesamt 18 – Vergissmeinnicht gepflanzt werden sollten. Diese mehr als ein Jahrhundert lang vergessene Verfügung wurde von einer Historikerin entdeckt. Für die Mitglieder der „Vergissmeinnicht“-Initiative, die von der Hilfsgemeinschaft mitbegründet wurde, ist das ein schöner Platz für die diesjährige Pflanzaktion.

Testamentsspenderin der Hilfsgemeinschaft spricht über ihre Beweggründe

Stellvertretend für alle Menschen in Österreich, die in ihrem Vermächtnis auch eine gemeinnützige Organisation bedenken, sprach heuer eine Testamentsspenderin der Hilfsgemeinschaft, Elfriede Chmelik, über ihre Beweggründe:

Schon mein Vater war aufgrund seiner Sehschwäche Mitglied in der Hilfsgemeinschaft. Zwei Dinge haben mich bewogen, Testamentsspenderin zu werden: Seine positiven Erfahrungen und dass die Spende nachweislich und ausschließlich für sehbehinderte Menschen verwendet werden. Mein Vermächtnis für die Hilfsgemeinschaft ist mir eine Herzensangelegenheit. Mit meinem Bruder habe ich guten und engen Kontakt. Er hat sein eigenes Einkommen, er braucht meinen Nachlass nicht. Dem Staat will ich ihn nicht geben. Ich gebe dort, wo ich weiß, dass anderen geholfen wird. Von unserer Vereinbarung haben beide Seiten etwas: Ich freue mich, dass ich geben kann – die Hilfsgemeinschaft freut sie, dass sie einmal mit meinem Erbe das Leben blinder Menschen verbessern kann.

Frau Chmelik hat immer gearbeitet und genießt im Ruhestand das Leben. Zuhause trifft man die ehemalige Wäschenäherin selten an. Wenn sie in Wien ist, findet man sie in Gesellschaft von Freunden und Bekannten oder im Theater. Elfriede Chmelik liebt das Reisen. Waren es früher vor allem gemeinsame sportliche Unternehmungen, wie Wandern, Skifahren und Modellflug-Wettbewerbe, so ist Frau Chmelik nach dem Tod ihres Mannes vor allem von anderen Kulturen fasziniert. „Reisen und Fliegen war immer mein Traum“, sagt Elfriede Chmelik. Dieser Traum hat sie von der Antarktis über Neuseeland bis Sri Lanka, in Dutzende Länder und Städte auf allen Kontinenten geführt.

Ein so bewusst gestaltetes Leben soll auch sinnerfüllt enden, wenn Frau Chmelik einmal nicht mehr auf dieser schönen Erde ist, von der sie so viel gesehen hat. „Ich möchte, dass mein Erbe für etwas Gutes verwendet wird.“ Elfriede Chmelik hat über diese Entscheidung auch mit ihrem Bruder gesprochen, mit dem sie sich sehr gut versteht. Er versteht ihren Entschluss vollkommen, ihr Vermögen einer gemeinnützigen Organisation zu vererben.

Doch bis dahin werden Frau Chmelik hoffentlich noch viele Jahre lang ihre Freude am Leben, ihr Staunen über die unglaublichsten Bauwerke, die farbenfrohesten Sonnenuntergänge und die ruhigsten Flüge vergönnt sein.