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Wien Museum: Blick auf Barrieren im winterlichen Wien

Barrierefreiheit, Kunst & Kultur

Arbeiten von Wolfgang Kremser, Hilfsgemeinschaft-Mitglied, in der Ausstellung "Winter in Wien – Vom Verschwinden einer Jahreszeit".

Bis 16. März zeigt das Wien Museum am Karlsplatz eine Ausstellung zu „Winter in Wien – Vom Verschwinden einer Jahreszeit“. Eine Besonderheit dieser Ausstellung ist das Miteinbeziehen der Situation sehbeeinträchtigter Personen im Winter und auch das Bereitstellen von barrierefreien Lösungen für blinde und sehbehinderte Besucher:innen. Tastbare Objekte, wie ein Holz-Diagramm mit taktiler Darstellung der Temperaturentwicklung in Wien, Schlittschuhe und Rodel sowie Fotos von Hindernissen im Winter im öffentlichen Raum und Hörstationen sind Highlights. Innerhalb des Museums gibt es Blindenleitsysteme und Spezialführungen für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung.

Infos zu Barrierefreiheit im Wien Museum

Zwei langjähre freiwillige Mitarbeiter:innen der Hilfsgemeinschaft, Gerlinde und Horst, berichteten davon: „Wir waren im Wien Museum […]. Dabei ist uns ein Beitrag von Wolfgang Kremser aufgefallen, der über die Probleme von blinden Menschen bei Schneefall berichtet – mit Schautafeln und Fotos sehr gut gemacht“.

Wolfgang Kremsers Dokumentationsarbeit

Wolfgang Kremser ist ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitglied der Hilfsgemeinschaft. Er dokumentiert seit rund 20 Jahren Hindernisse für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung im öffentlichen Raum. Herr Kremser wurde vorab vom Wien Museum kontaktiert, mit der Bitte um Fotos, die blindenspezifische Schneesituationen darstellen: „Ich bin sehr froh, dass das Wien Museum sich so um barrierefreie Angebote bemüht, das ist wirklich hervorzuheben! Im Vorfeld wurden viele Gespräche mit Sehbehinderten geführt um die Ausstellung barrierefrei zu machen“. Von Herrn Kremser zu sehen war unter anderem ein Bild mit einer Dachlawinenstange an einer Hausmauer, welche für Menschen mit einer Sehbehinderung ein Hindernis darstellen kann.

Wolfgang Kremser teilt auf Facebook seine tausenden Fotos, geordnet nach Monat und mit einer Bildbeschreibung. „Ich fotografiere nach Gefühl, ich bin ja blind. Ich mache von einem Hindernis mehrere Fotos, und eine Kollegin hilft mir dann sortieren.“ erzählt Herr Kremser. Bei den Bildbeschreibungen sind auch manchmal Hinweise zu einer Norm oder gar einem Verbot vermerkt. Herr Kremser arbeitet in einem Normungsinstitut mit – zum Beispiel zu den Themen Blindenleitsysteme, Akustikampeln oder generell Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Etwa, wie man Hindernisse wie Baustellen absichert oder wie Leitsysteme gestaltet werden sollen. E-Scooter widerrechtlich abgestellt auf Blindenleitlinien nennt er als aktuelles Bespiel, da diese in letzter Zeit vermehrt als Hindernis auffallen.

Auf Facebook postet Wolfgang Kremser laufend Beispiele für Barrieren im öffentlichen Raum.

Barrieren melden

Seine fotografierten Hindernisse meldet Herr Kremser dem Stadtservice Wien, das geht mit einem Anruf oder auch über die App „Sag's Wien“, die relativ barrierefrei nutzbar ist. Seine Bitte: melden auch Sie Hindernisse im öffentlichen Raum, das hilft Blinden weiter! Man wählt in der App die Art des Hindernisses aus, macht ein Foto vom Hindernis, fügt GPS Daten bei und schreibt einen kleinen Text dazu, prüft nochmal – und schon kann man die Meldung als registrierter Nutzer oder auch anonym abschicken. Die App prüft noch bevor eine Meldung erstellt wird, ob die Stadtverwaltung bereits über das Anliegen informiert ist.

Meldung an die Servicenummer des Stadtservice Wien unter +43 1 4000-4001

Link zur App "Sag's Wien"