Wegweiser Freiwilligenarbeit: Freiwilligenarbeit in Österreich

In Österreich gilt die Freiwilligenarbeit als gemeinnützige, soziale Tätigkeit die jemand freiwillig und ohne Bezahlung für Personen abseits des eigenen Haushaltes macht. Beim Ehrenamt ist das ähnlich, nur geht es dabei noch mehr um die freiwillige Übernahme einer Funktion mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Dabei gibt es verschiedene Formen, sich freiwillig zu engagieren: im informellen, also privaten Kontext oder im formellen, also im Rahmen einer Organisation. Folgende Formen der Freiwilligenarbeit gibt es noch:

• Freiwilliges Sozialjahr (nach 17. Lebensjahr, einmalig für 6-12 Monaten)
• Freiwilliges Umweltschutzjahr
• Gedenkdienst
• Friedens- und Sozialdienst im Ausland

All das ist im Freiwilligen-Gesetz von 2012 geregelt. Dieses Gesetz legt zum Beispiel auch fest, dass es einen Österreichischen Freiwilligen-Rat im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz geben muss. Dieser soll sich um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwilligenarbeit kümmern. Für das Gesetz soll es eine Novelle geben, wofür zuletzt Vorschläge und Wünsche von Freiwilligen aus ganz Österreich eingeholt wurden.

Freiwilligenarbeit Österreich in Zahlen

• 46 % der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren engagieren sich freiwillig
• Bis zu 30 Tage pro Jahr sind sie durchschnittlich im Einsatz
• 235.000 Frauen und 132.000 Männer engagieren sich im sozialen Bereich
• 1,16 Millionen Freiwilligenstunden pro Woche leisten sie im sozialen Bereich

Wer engagiert sich freiwillig?

Allgemein engagieren sich die Österreicher:innen in allen Altersgruppen freiwillig. Dabei halten sich Männer und Frauen ungefähr die Waage, wobei Frauen im sozialen Bereich und Männer im Katastrophenschutz stärker vertreten sind. Am meisten freiwillig Engagierte gibt es in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Kärnten. Mit durchschnittlich sieben Stunden pro Woche investieren Jugendliche und junge Erwachsene am meisten Zeit für die Freiwilligenarbeit, dicht gefolgt von Senior:innen mit fünf Stunden. Engagiert sind die Freiwilligen in den verschiedensten Bereichen, von Rettungsdiensten, über Umwelt- und Naturschutz bis hin zu bürgerschaftlichen Aktivitäten.

Freiwilligenarbeit in der Hilfsgemeinschaft

Auch in der Hilfsgemeinschaft kann man sich freiwillig für blinde und sehbehinderte Menschen engagieren. Aktuell sind es 228 Freiwillige, die unsere Mitglieder zu Arztbesuchen begleiten, zum Plaudern besuchen oder eine unserer vielen Freizeitgruppen leiten. Insgesamt haben sie bis dato mehr als 10.000 Stunden an freiwilliger Arbeit geleistet und machen durch ihr Engagement viele unserer Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen erst möglich.

Freiwilliges Engagement in der Hilfsgemeinschaft soll den freiwilligen Mitarbeiter:innen den Erwerb neuer Kompetenzen sowie den Einblick in verschiedene Berufsfelder und Lebenswelten ermöglichen und einen achtsamen Umgang zwischen sehenden und sehbehinderten Menschen fördern. Unsere Freiwilligen sollten darauf bedacht sein, die Selbstbestimmung blinder und sehbehinderter Menschen zu achten. Als Selbsthilfeorganisation ist der Hilfsgemeinschaft zudem die Förderung der Freiwilligen Mitarbeit sehbehinderter und blinder Menschen ein besonderes Anliegen.

Haben wir euer Interesse geweckt?