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Sight City 2018

Veranstaltungen & Freizeit

Beratungsmitarbeiterin Elisabeth Kastenhofer erzählt uns von ihrem Besuch bei der größten internationalen Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel.

Sight City 2018 – Ein Erfahrungsbericht

05:00 Uhr Früh - der Wecker läutet! Auf geht’s zum Flughafen Wien Schwechat und von dort weiter nach Frankfurt am Main zur diesjährigen Sight City – der größten internationalen Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel. Als Beratungsmitarbeiterin darf ich heuer gemeinsam mit meinen Kolleginnen Heidi und Krista die Messe besuchen. Unser Hauptauftrag lautet: Neue Hilfsmittel aufspüren.

Als wir gegen 10:00 Uhr am Frankfurter Sheraton-Hotel ankommen, wird uns sofort klar: die Messe ist sehr gut besucht! Menschenmengen aus aller Herren Länder tummeln sich am Anmeldestand und wollen sich, wie wir, über das große Angebot der Aussteller informieren. Wir stürzen uns ins Getümmel - testen Taststöcke, Hilfsmittel für den Alltag, elektronische Hilfsmittel und führen zahlreiche Gespräche mit den Herstellern. Die Firma Eschenbach hat zwei neue Tischleuchten im Sortiment. Auf Knopfdruck kann man zwischen mehreren Lichtfarben und Beleuchtungsstärken wählen. „Wären diese etwas für unseren Hilfsmittelshop?“

Ebenso beeindruckt sind wir von einem taktilen Zauberwürfel. Beinahe jeder kennt den Knobelwürfel aus seiner Kindheit. Durch Drehbewegungen des Würfels muss man es schaffen, dass alle sechs Seiten des Würfels dieselbe Farbe haben. DIESER Würfel hat taktile Markierungen und kann somit auch von blinden Menschen gelöst werden.

Das traditionelle Strategiespiel „Kalaha“, auch Bohnenspiel genannt, gefällt uns sehr. Das Spielbrett für zwei Personen besteht aus zwei Reihen mit kleineren und größeren Mulden. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Edelsteine in seiner größten Mulde hat.

Wir besuchen u.a. den Stand von PRO RETINA Deutschland, einer großen Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen, wo wir uns mit Informationsmaterial zum Thema Netzhauterkrankungen eindecken. Anschließend besuchen wir den Stand unseres Kooperationspartners, der NOAH Albinismus Selbsthilfegruppe.

Zu Mittag lauschen wir einem spannenden Vortrag zum Thema „Die gute Beleuchtung“ von Fritz Buser, Dipl. Augenoptiker und Lichtdesigner. Er berichtet über den Einfluss des Lichtes auf das Sehvermögen und über praktische Beleuchtungslösungen für sehbehinderte Menschen. Das Vortragsprogramm ist spannend und umfangreich und bietet Vorträge zu Themen wie Augenerkrankungen, neuen Behandlungsansätzen, Hilfsmitteln und vielem mehr. Leider bleibt nicht mehr genügend Zeit für weitere Vorträge, aber wie wir erfahren, werden alle Vorträge als Audioversion auf der Sight City-Website zur Verfügung gestellt. Auf dem Weg zu weiteren Ständen treffen wir auf einen Schminkstand. „Kenne ich die Dame nicht von YouTube?“ Ja! Es ist Tina Sohrab, eine YouTuberin, die in ihren Tutorials Schminktipps für blinde Frauen gibt. Wir bitten Frau Sohrab um ein gemeinsames Foto. Ihre Freude darüber, dass wir sie erkannt haben und dass sie auch in Österreich ein wenig bekannt ist, ist groß.

Wir ziehen weiter und lassen uns einen Schuh zeigen, der Hindernisse erkennt, testen „Eyesmart“, eine Software, die Tablets für sehbehinderte und blinde Menschen zugänglich macht und lernen Gregor Strutz, Geschäftsführer der Berliner Kreativagentur „inkl. Design“, kennen. Er erzählt uns voller Begeisterung etwas über inklusives Design und zeigt uns Deutschlands erstes inklusives Kinderbuch. Eine tolle Sache wie wir finden!

Ein Blick auf die Uhr zeigt uns, dass wir uns schon wieder auf den Weg zum Flughafen machen und die Heimreise nach Wien antreten müssen. Während des Fluges lassen wir den Tag nochmal einmal Revue passieren. Wir haben viel Neues erfahren und tauschen uns noch während des gesamten Fluges über unsere Eindrücke aus.