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Sensibilisierung auf vielen Ebenen

Schulungen & Projekte

Behinderung(en) sind vielfältig, genauso wie die Bedürfnisse, die daran gekoppelt sind. Damit auch Politikerinnen und Politiker ohne Behinderung ein Gespür dafür entwickeln, haben wir zwischen 6. und 8. Juli 2022 Sensibilisierungsschulungen für das Team und die Abgeordneten des Parlaments gehalten.

Weil Blindheit und Sehbehinderung nur eine Form von Behinderung ist, haben wir uns mit anderen Behindertenrechtsorganisationen sowie „Fair für Alle“, dem Zertifikat für Unternehmen und Organisationen zum Abbau von Barrieren und Diskriminierungen von Menschen mit Behinderungen, zusammengetan. In Form von Miniworkshops der jeweiligen Organisation lernten die Teilnehmenden, die verschiedenen Formen von Behinderung kennen.

Schulungen wie diese sind besonders wichtig, damit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger Einblicke in das Leben von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen bekommen und ein dringend erforderliches Gespür für Bedürfnisse sowie Barrieren entwickeln. Hier ein paar Einblicke…

Die Welt hören und fühlen - Hilfsgemeinschaft

Verstehen durch Selbsterfahrung war dabei unser Motto: Die Welt hören und fühlen mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Hier konnte man mittels verschiedener Brillen im wahrsten Sinne Einblicke erlangen, wie die Umwelt mit unterschiedlichen Augenerkrankungen aussieht. Mit Augenbinde, weißem Stock und gegebenenfalls mit Begleitperson erlebt man wie sich blinde und sehbehinderte Menschen orientieren. Einen Einblick in die Nutzung von Smartphones und Screenreader gab es auch.

Rollend unterwegs – ÖZIV

Rampe oder nicht Rampe, diese Frage sollte mittlerweile eigentlich nicht mehr gestellt werden. (Bauliche) Barrieren und stigmatisierende Sprache sind aber noch immer täglich Brot für Menschen im Rollstuhl. Bei der Österreichweiten Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen konnte man zum Beispiel ausprobieren, wie die Fortbewegung mittels Rollstuhl funktioniert, wo sie nicht funktioniert und andere Rollifahrerinnen und -fahrer erzählten von ihren alltäglichen Hürden und baulichen Barrieren.

Eintauchen in die Welt der Gehörlosen – Hands Up

Wusstet ihr, dass es über 100 verschiedene Gebärdensprachen gibt? Und je Gebärdensprache noch unzählige Dialekte? Das und viele weitere spannende Fakten über Gehörlosigkeit konnten Parlamentsmitglieder bei Hands Up erfahren. Gehörlose Guides bieten Einblicke in das Leben mit Gehörlosigkeit, räumen mit Mythen auf (zB gehörlos bedeutet nicht gleich, dass eine Person auch stumm ist) und zeigen Hilfsmittel für den Alltag, wie Wecker mit Vibrationsalarm oder Blitzlampen, die akustische Signale in visuelle umwandeln. Außerdem lernt man, ausgerüstet mit komplett schallisolierten Kopfhörern, ein paar allgemeine Gebärden und darf sich im Quiz üben. Wusstet ihr, dass die Richtung in die man gebärdet auch gleichzeitig die Zeitform (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) aussagt?

Verstehen und verstanden werden – People First

Wie sagt man Untersuchungsausschuss in leichter Sprache? Welche Informationen brauchen Menschen mit Lernschwierigkeiten von einer statistischen Grafik? Beim Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten mussten sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier ordentlich ins Zeug setzen und komplexe Begriffe in leichte oder einfache Sprache (übrigens nicht dasselbe, sondern beschreibt zwei verschiedene Levels) umwandeln. Selbstbetroffene Menschen gaben Tipps, wie man verständlicher erklären kann und welche Fragen bei ihnen aufkommen, wenn sie zB wichtige Formulare ausfüllen müssen.

Ich habe was, was du nicht siehst – Verein Lichterkette

Die meisten von uns haben mal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und wissen zumindest ungefähr, wie man Menschen reanimiert oder in eine stabile Seitenlage bringt, ohne ihnen das Genick zu brechen. Doch was tun, wenn in der U-Bahn plötzlich wer eine Panikattacke hat? Um solche Fragen kümmert sich der Verein Lichterkette, der gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen kämpft. Selbstbetroffene Menschen zeigen welche Utensilien ihnen im Notfall eine Stütze sind. Riechsalz kann zumindest kurzfristig im Falle einer Panikattacke helfen auf etwas anderes zu fokussieren. In Form von schweren Gewichten hat die Workshopleitung außerdem versucht, psychische Erkrankungen wie Depression für nichtbetroffene körperlich erlebbar zu machen.

Sie sind neugierig geworden und überlegen, auch Sensibilisierungsschulungen in Anspruch zu nehmen? Gerne informieren wir Sie über unser Angebot und passen die Schulungen je nach Kontext individuell an.