Pfeil nach links Pfeil nach rechts Öffnen Suchen Pausieren Abspielen Auf X teilen Auf Linkedin teilen Auf Facebook teilen Auf Youtube teilen Auf Instagram teilen

Kunst taktil

Kunst & Kultur

Zum 450. Todestag Pieter Bruegels d. Ä., findet ab 2. Oktober 2018 im Kunsthistorischen Museum Wien, die erste je gezeigte monographische Ausstellung zu seinem Werk statt.

Neue Sicht auf Pieter Bruegel den Älteren im KHM

Im Jahr 2019 jährt sich zum 450. Mal der Todestag Pieter Bruegels d. Ä. Deshalb findet ab 2. Oktober 2018 im Kunsthistorischen Museum Wien die erste je gezeigte monographische Ausstellung zu seinem Werk statt. Das Kunsthistorische Museum besitzt dank der Sammelleidenschaft der Habsburger weltweit die größte Anzahl seiner Bilder.

Von Beginn an wurde bei der Realisierung dieser Ausstellung der Aspekt der Barrierefreiheit bestmöglich berücksichtigt. Alle Bildbeschreibungen der Gemälde Bruegels, die sich in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums befinden, werden in einer ausführlichen Fassung, die für sehbeeinträchtigte Menschen geeignet ist, auf dem Audioguide zu hören sein. Auf der Website des Museums (www.khm.at) werden auch Texte in Gebärdensprache abrufbar sein.

Besonders hervorzuheben ist aber eine Taststation, die zum Gemälde „Kampf zwischen Fasching und Fasten“ entwickelt wurde. Dieses Gemälde ist eines der ersten, das Breugel gemalt hatte. Unzählige kleine Figuren feiern auf einem flämischen Dorfplatz sowohl den Faschingsdienstag als auch den Aschermittwoch. Selbst für Menschen mit gutem Sehvermögen ist es sehr schwer, sich in diesem „Wimmelbild“ zurecht zu finden.

In Zusammenarbeit mit dem Pariser Designbüro Tactile Studio hat die Kunsthistorikerin Rotraut Krall eine haptische Annäherung in drei Schritten vom Gesamtbild über Figurengruppen bis zu einzelnen Details entworfen. Einige Alltagsgegenstände wurden nach den originalen Objekten, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein werden, zum Begreifen nachmodelliert. Dieses schrittweise Heranführen soll bestmöglich dazu beitragen, die sehr komplexe Komposition besser zu erfassen.

Auch wenn bei der Umsetzung primär sehbeeinträchtigte Menschen berücksichtigt wurden, ist die Taststation kein Spezialangebot. Ein Tastrelief verführt alle Besucher und Besucherinnen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Visuellen. Einmal mehr stellt ein derartiges Angebot im Sinne der Inklusion einen Mehrwert für alle dar.