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Hilfsgemeinschaft vertritt: Barrierefreies Bauen und Planen

Barrierefreiheit

In der Reihe „Hilfsgemeinschaft vertritt“ stellen wir verschiedene Organisationen und Gremien vor, in denen die Hilfsgemeinschaft die Interessen von blinden und sehbehinderten Menschen einbringt. Diesmal erzählt Daniele Marano vom Gremium Barrierefreies Planen und Bauen.

Wusstet ihr eigentlich, dass die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs in vielen verschiedenen Organisationen und Standardisierungsgruppen sitzt, um dort die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen zu vertreten? Wir bestimmen bei der barrierefreien Gestaltung des World Wide Web mit, bringen die aktuellen Herausforderungen der Menschen mit Sehbehinderungen auf die Tagesordnung der Stadt Wien und achten auf europäischer Ebene darauf, dass künstliche Intelligenz im Interesse von Menschen mit Behinderung entwickelt wird. Daniele Marano sitzt für uns in verschiedenen Gremien. Eines davon ist das Gremium ON-AG 011 05 – Barrierefreies Bauen im Austrian Standard Institute.

Daniele, wofür ist das Gremium zuständig?

Daniele: Das Gremium ist für die Erarbeitung der Norm „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen“ (ÖNRM B1600) zuständig. In dieser Norm legen wir die Grundlagen für eine barrierefreie Gestaltung und Nutzung der gebauten Umgebung fest. Wir erarbeiten technische Anforderungen, die man beim Planen und Bauen berücksichtigen muss. Hier geht es uns darum, dass keine Nachteile für Menschen mit körperlichen, kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen der Sinnesfunktionen gegenüber anderen Personen entstehen.

Was ist deine Aufgabe im Gremium?

Daniele: Ich kümmere mich darum, dass die Anliegen und Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Menschen in der Norm berücksichtigt werden. Das betrifft zum Beispiel die Gestaltung des öffentlichen Raumes mit genügend Kontrasten, der Umsetzung des Zwei-Sinne-Prinzips und der Vermittlung von Information in taktiler Form.

Welche Themen bringst du dort an, die relevant für blinde und sehbehinderte Menschen sind?

Daniele: Es geht um die sichere Gestaltung und Benutzung von öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel durch korrekte Beleuchtung, die Anbringung von taktilen Bodeninformationen und tastbaren Elementen sowie Übersichtsplänen. Wir haben uns auch für die Anbringung von Glasmarkierungen (farbige Streifen auf Glas für bessere Sichtbarkeit) eingesetzt, die für Menschen mit einer Sehschwäche zusätzliche Sicherheit im öffentlichen Raum bedeuten.

Warum ist dieses Gremium wichtig?

Daniele: Hier werden die Regeln für Barrierefreiheit gemacht, die Architektinnen und Architekten bei der Planung des öffentlichen Raumes berücksichtigen müssen. Die ÖNORM B1600 ist so gesehen ein Meilenstein in der Erlangung einer inklusiven und barrierefreien Gesellschaft.