Gemeinschaftsgrab für Testamentsspender am Hernalser Friedhof

„Kein Mensch ist so schwach, dass er nicht anderen Menschen helfen kann.“ So lautet ein Zitat von Prof. Robert Vogel, dem Gründer der Hilfsgemeinschaft. Er wuchs im 17. Wiener Bezirk in ärmlichen Verhältnissen auf und erblindete mit 19 Jahren an einer unheilbaren Augenkrankheit. In den 30er Jahren begann er, gemeinsam mit Jakob Wald, seine Pionierarbeit für blinde und sehbehinderte Menschen, der er sein ganzes Leben widmete.

Gemeinschaftsgrab am Hernalser Friedhof

Die Hilfsgemeinschaft schuf am Hernalser Friedhof eine Grabstätte, die dem 2001 verstorbenen Prof. Robert Vogel gewidmet ist. Sie besteht aus einer Säule mit seinem Porträt, einem Grabstein im Gedenken an die Bestatteten und dem Auge-Symbol der Hilfsgemeinschaft. Dieses repräsentative Grabmal liegt in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs. Es soll Förderern ohne eigene Grabstätte, gegen eine Spende, eine letzte Ruhestätte bieten.

„Wir widmen diese Erinnerungsstätte dem Andenken an unseren Gründer und allen Freunden und Freundinnen der Hilfsgemeinschaft, ganz besonders unseren verstorbenen Spendern und Wohltätern, Mitgliedern und Freiwilligen.“ erklärt Vorstandsvorsitzender Prof. Mag. Dr. Elmar Fürst. Zugleich soll dieser Erinnerungsplatz als Gemeinschaftsgrab für Testamentsspender und Förderer dienen. Denn es gibt immer mehr Menschen, die über kein eigenes Grab verfügen. Förderer der Hilfsgemeinschaft können nun am Hernalser Friedhof eine letzte Ruhestätte finden. Mit diesem Gemeinschaftsgrab haben wir einen Ort geschaffen, an dem wir uns besonders an unsere Wohltäter erinnern und symbolisch Danke sagen.

In Gedenken an Testamentsspenderin Stefanie Fleischmann

Die Ruhestätte ist aus der Erbschaft der Testamentsspenderin Stefanie Fleischmann, die auch dort begraben ist, entstanden. Frau Fleischmann verstarb 2010 im 101. Lebensjahr und unterstützte unsere Arbeit mit regelmäßigen Spenden über drei Jahrzehnte. Nach ihrem Lebensmotto „Geben ist seliger denn nehmen“ vererbte sie der Hilfsgemeinschaft ihr Hab und Gut und somit auch das Grab am Hernalser Friedhof. Wir erinnern uns gerne an die vielen Jahre der Freundschaft und Wertschätzung.

Durch ihren stark sehbehinderten Gatten kannte sie die Arbeit der Hilfsgemeinschaft sehr gut. Oft konnten wir sie besuchen und erlebten viele interessante Gespräche über ihr langes und bewegtes Leben. Anderen zu helfen und in schwierigen Situationen nicht wegzusehen, war ihr immer wichtig. Dieser Erinnerungsort soll auch im Gedenken an Frau Fleischmann unsere große Verbundenheit und Wertschätzung mit allen Menschen, die anderen helfen, über den Tod hinaus ausdrücken.