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Barrierefreie Weihnachten: Tipps für ein Fest für alle Sinne

Beratung & Soziales

Praktische Tipps, wie blinde und sehbehinderte Menschen Weihnachten barrierefrei und stimmungsvoll feiern können.

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Gemeinschaft und der Sinne. Für blinde und sehbehinderte Menschen kann man durch ein wenig Achtsamkeit ein Weihnachtsfest gestalten, das nicht nur inklusiv, sondern für alle bereichernd ist.

Weihnachten mit allen Sinnen erleben

Weihnachtsstimmung verbreitet sich über alle Sinne. Diese Aspekte bereichern jedes Fest:

  • Duft: Zimt, Nelken, frisch gebackene Plätzchen oder Tannenzweige – Düfte wecken Emotionen und können auch als „Deko“ dienen, um in Festtagsstimmung zu versetzen.
  • Musik: Weihnachtslieder singen oder hören macht Laune. Auch Glöckchen oder leise Windspiele eignen sich als akustische Dekoration.
  • Berührung: Weihnachtsbaumschmuck oder Krippenfiguren, die ertastet werden können, sind toll. Achtet man beim Christbaukauf darauf, dass die Nadeln nicht pieksen – wie zum, Beispiel bei einer Nordmanntanne – dann tut man sich beim Ornamente-Ertasten nicht weh.
  • Geschmack: Gemeinsames Backen und Genießen von Festtagsgerichten verbindet und spricht den Geschmackssinn an.
  • Weihnachtsbeleuchtung: Darauf achten, dass Lichtquellen ausreichend hell, aber nicht blendend sind.

Praktische Tipps für den gedeckten Tisch

Kontraste schaffen: Helle Teller auf dunklen Tischdecken (oder umgekehrt) helfen bei der Orientierung. Auf farblose Gläser verzichten, da diese schwer wahrnehmbar sind.

Weihnachtsgeschenke für alle erlebbar machen

Das Auspacken von Geschenken ist ein besonderer Moment, den alle aktiv miterleben wollen:

  • Beschriftung erleichtern: Große Schrift oder Braille-Schrift für Etiketten nutzen, um die Geschenke individuell zu kennzeichnen.
  • Zum Raten einladen: Das Geschenk – noch eingepackt – zum Erfühlen weitergeben. Wer mag, kann raten, was sich darin verbirgt.
  • Erzählen, was passiert: Beschreiben, von wem das Geschenk ist, wie es aussieht und was gerade geschieht.
  • Anfassen und erleben: Nach dem Auspacken das Geschenk direkt zum Anfassen weitergeben und seine Funktionen oder Besonderheiten erklären.

Geschenkidee: Spendenurkunde mit Namen anfordern

Stolperfallen vermeiden

Ein aufgestellter Christbaum oder herumliegende Geschenke können schnell gefährlich werden:

  • Blinde und sehbehinderte Gäste darüber informieren, wo sich der Baum befindet, damit sie nicht aus Gewohnheit hineinlaufen, wenn dort normalerweise nichts steht.
  • Päckchen, Geschenke und Verpackungsmaterial an einen Ort legen, der nicht im Weg ist.

Kreative Aktivitäten für ein inklusives Fest

Gemeinsames Basteln, Kochen oder Backen können mit den passenden Hilfsmitteln alle genießen:

  • Kreative Ideen: Nelken in Orangen stecken, Strohsterne basteln, Häkeln oder Stricken. Es gibt Hilfsmittel wie sprechende Küchenwaagen oder spezielle Nadeln, die solche Aktivitäten erleichtern.

Barrierefreie Aktivitäten

  • Spiele: Spiele auswählen, die mit allen Sinnen gespielt werden können.
  • Gemeinsam basteln: Zum Beispiel Strohsterne binden oder Duftorangen mit Nelken besticken.
  • Akustische Erlebnisse: Gemeinsam ein Weihnachts-Hörbuch oder Hörspiel hören – oder noch besser: jemand liest vor.

Spiele für blinde Menschen

Weihnachtskarten mit persönlicher Note

Eine besonders schöne Idee sind besprechbare Weihnachtskarten, die beim Öffnen eine Aufnahme abspielen. So kann man Grüße oder persönliche Botschaften aufsprechen und eine ganz besondere Freude bereiten.

Barrierefreiheit bei Büropartys und Weihnachtsfeiern

Auch auf Festen im Büro oder mit Freunden kann man durch kleine Gesten Teilhabe fördern:

  • Raum beschreiben: Erzählen oder herzeigen wer im Raum ist, was wo passiert und wie der Raum dekoriert ist.
  • Kommunikation erleichtern: Den eigenen Namen nennen, wenn man mit jemandem ins Gespräch kommt, und gegebenenfalls daran erinnern, woher man sich kennt.
  • Fotos ankündigen: Laut ansagen, wenn ein Foto gemacht wird, damit sich alle darauf einstellen können.
  • Immer erreichbar bleiben: Blinde und sehbehinderte Personen informieren, wenn man sich wegbewegt, damit niemand ins Leere spricht.

10 Tipps für den Umgang mit blinden und sehbehinderten Personen

Technik als Helfer: Apps für mehr Barrierefreiheit

Apps wie „Seeing AI“ können Gegenstände und Farben beschreiben und so bei der Auswahl von Kleidung oder Dekoration helfen.