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Warum sich Freiwilligenarbeit lohnt

Persönlichkeiten, Freiwillige

Unser Freiwilliger Heinz Stefan Tichy erzählt, warum er sich für blinde und sehschwache Menschen in der Hilfsgemeinschaft engagiert.

Freiwilligenarbeit ist keine Einbahnstraße

Es gibt ja verschiedene Motivationen für freiwillige bzw. ehrenamtliche Arbeit - der soziale, mitmenschliche, christliche Aspekt, die Freizeit mit sinnvollen Tätigkeiten ergänzen, der kontaktfreudige Umgang mit anderen Menschen, mit Vertrauen in die eigene Lösungskompetenz anderen zu helfen und sicherlich noch etliche andere. Für mich selbst ist es eine Mischung von einigen der aufgezählten Motivationen, aber auch, weil ich für meine Arbeit auch etwas zurück bekomme: Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit, damit etwas Sinnvolles geleistet zu haben und das nie endendwollende Lernen, wie man im Leben auch unter manchmal schwierigen Umständen zurecht kommen kann.

Mich beeindruckt immer wieder, wie die betreuten sehbehinderten oder blinden Mitglieder der Hilfsgemeinschaft ihr Leben, ihren Alltag trotz dieser Behinderung meistern. Wie sie versuchen, ihre Selbstständigkeit so weit als möglich zu erhalten, Defizite mit anderen Fähigkeiten ausgleichen und - zumindest die meisten, welche ich kenne - ihre Lebensfreude und Humor nicht verlieren. Das bringt einem zurück auf den Boden, wenn man seine, in Relation dazu kleinen Probleme, als großes Drama sieht.

Einblicke in das Leben sehbehinderter Menschen

Wovon ich auch profitiere, ist der vertiefte Einblick in Bereiche mit denen unsere Freiwilligenarbeit verbunden ist, wie z.B. die verschiedenen Augenkrankheiten und wie sie behandelt werden, das Pflegegeld, das Spektrum der Beihilfen, der Umgang mit Spitälern und Behörden, mit sozialen Institutionen wie Fond Soziales Wien usw. Das könnte auch für einem selbst einmal nützlich sein. Durch die freiwillige Tätigkeit, welche ich gebe, erhalte ich auch Wertvolles zurück, welches zwar nicht in Geld gezählt werden kann, aber mit Freude, Zufriedenheit, Wissen und Lebenserfahrung aufgewogen wird. Letztlich ist es auch ein gutes Gefühl, etwas vom eigenen Glück an andere weiter zu geben, welche nicht alle körperlichen Voraussetzungen für ein unbehindertes Leben haben.

Über Heinz Stefan Tichy

Heinz Stefan Tichy, Jahrgang 1950, arbeitet nach seiner Pensionierung seit 2013 im Besuchsdienst der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Im Berufsleben war er zuletzt Geschäftsführer einer international tätigen Vertriebsfirma für technische Produkte. Seine Hobbies sind Literatur, Geschichte, Weitwandern, Frachtschiffreisen und eben auch Sozialarbeit.