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AMD: Sehen im Alter

AUGENtipps von AUGust

AMD ist eine der häufigsten Augenerkrankungen der über 50-Jährigen. 

AMD ist die Abkürzung für „Altersbedingte Makuladegeneration“. Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung des Zentrums der Netzhaut, der Makula lutea (Gelber Fleck). Diese Erkrankung des Auges ist auch als „Netzhautverkalkung“ bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, an AMD zu erkranken, steigt mit dem Alter. Außerdem vermutet man einen Zusammenhang mit den Faktoren Fehlsichtigkeit, Vererbung und den Lebensgewohnheiten der Erkrankten.

Die AMD ist mit ca. 30 % die häufigste Erkrankung, die zu einem schweren Sehverlust bei den über 50-Jährigen führt. Man unterscheidet zwischen „trockener“ und „feuchter“ AMD. Die trockene Form ist häufiger, verläuft langsamer und ist zurzeit nicht heilbar. Die feuchte Form ist seltener (ca. 10 bis 20 % der Fälle), verläuft aggressiv und kann durch neue Therapien gut behandelt werden.

Bei der „trockenen“ AMD kommt es über Jahre als Folge von Ablagerungen (Drusen) zum Verlust von Sinneszellen der Netzhaut. Wenn die Drusen des Frühstadiums für längere Zeit bestehen, können sie die Makula beeinträchtigen, da ihre Struktur geschwächt wird (Atrophie) und die Funktion der Lichtrezeptoren nicht mehr erfüllt werden kann.

Symptome

Im Frühstadium kann das Sehvermögen einer betroffenen Person unscharf oder gestört erscheinen, in der Mitte des Gesichtsfeldes wird ein Schatten oder ein zentraler grauer Fleck gesehen. Linien oder Objekte werden verzerrt wahrgenommen, aber auch Veränderungen des Farbsehens sind möglich. Mit einem einfachen und effektiven Test – dem Amsler-Netz – können schon früh die oft nur sehr geringen Sehveränderungen festgestellt werden.

Sehtest mit dem Amsler-Gitter

Das sogenannte Amsler-Gitter besteht aus weißen Kästchen auf schwarzem Grund, mit einem weißen Punkt in der Mitte.

So funktioniert der Test:

  • Falls Sie eine Brille haben, setzen Sie diese auf.
  • Halten Sie den Test in ca. 30 – 40 cm Entfernung.
  • Decken Sie ein Auge ab. Sehen Sie mit dem anderen einige Sekunden lang genau auf den Punkt in der Mitte.
  • Achten Sie auf wellenförmige oder verschwommene Linien. Diese können ein Hinweis auf eine Netzhauterkrankung sein.
  • Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
  • Gehen Sie zum Augenarzt, wenn Sie unsicher sind!

Diagnose

Um eine AMD diagnostizieren zu können, werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen, wie z. B. die Untersuchung des Augenhintergrundes. Dies erfolgt mittels Augenspiegelung (Ophthalmoskopie), oft mithilfe pupillenerweiternder Augentropfen. Der vordere Augenbereich sowie der Glaskörper werden mittels Spaltlampe und spezieller Lupe untersucht (Biomikroskopie).

Zeigen sich entsprechende Auffälligkeiten, wird der Augenhintergrund durch Augenhintergrundfotografie festgehalten – d. h. mit einer speziellen digitalen Kamera aufgenommen. Durch mehrmaliges „Abfotografieren“ in zeitlichen Abständen kann ein Fortschreiten der Erkrankung beobachtet werden.

Liegt der Verdacht auf die Entwicklung einer feuchten Form vor, wird eine weitere Untersuchung, eine optische Kohärenztomographie (OCT), vorgenommen. Diese wird auch zur Kontrolle der Therapie genutzt. Bei der optischen Kohärenztomographie handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, mit deren Hilfe u. a. die Netzhaut in hoher Auflösung optisch abgebildet, in Schichten dargestellt und ihre Dicke gemessen werden kann. Die Messung erfolgt dabei, ohne das Auge zu berühren.

Behandlung

Wirksame Behandlungsmöglichkeiten der trockenen AMD im Sinneeiner Heilung sind derzeit nicht bekannt. Allerdings kann man mit einer speziellen hochdosierten Vitamin-Zink-Kombination das Fortschreiten verhindern. Dabei geht es um die Wirkung von „antioxidativen“ Vitaminen wie Vitamin C oder Vitamin E sowie von Spurenelementen wie Zink und Kupfer. Diese Nahrungsergänzungen sind in der Lage, hochreaktive Substanzen zu binden, bevor sie am Auge oder generell - im Körper Schaden anrichten können. Es zeigt sich, dass eine Kombination dieser Substanzen ein Voranschreiten der trockenen AMD bremsen kann. Moderne Nahrungsergänzungsmittel enthalten zusätzlich auch Lutein. Diese Substanz kommt in der Makula auf natürliche Weise vor und dient als Schutz vor UV-Licht und schädlichen Substanzen.

Beratung

Christiane Hauck, Leiterin der Beratungsabteilung, macht Betroffenen Mut: „Wir können Ihre Augenerkrankung nicht heilen, aber wir können Ihnen dabei helfen, Ihren Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen. Kommen Sie zu uns, wir beraten Sie bezüglich Sehhilfen und Hilfsmittel für den Alltag.“ Nach Terminvereinbarung nehmen sich die Mitarbeiterinnen der Beratung ausreichend Zeit, um individuelle Unterstützungsmöglichkeiten zu finden. Das umfangreiche Freizeit- und Kursangebot der Hilfsgemeinschaft bietet außerdem viele Möglichkeiten, um unter entsprechenden Rahmenbedingungen trotz Sehbehinderung aktiv sein zu können.