Pfeil nach links Pfeil nach rechts Öffnen Suchen Pausieren Abspielen Auf X teilen Auf Linkedin teilen Auf Facebook teilen Auf Youtube teilen Auf Instagram teilen

Wie entsteht ein Live-Hörspiel? Von den Proben bis zur Aufführung

Veranstaltungen & Freizeit

In einem ersten Blogbeitrag hat euch Monika Röth von der Hörbuchhandlung AUDIAMO erzählt, wie das Hörbuchskript und die Soundkulisse entstehen. In diesem Blogbeitrag berichtet sie euch über das Proben und die Aufführungen.

Sind alle Geräusche und Musikelemente für das Stück beisammen, geht es an die Proben. Das beginnt mit einer reinen Durchsprechprobe, bei der der Text gemeinsam von den Sprechern gelesen wird.

Sprecher verkörpern mehrere Figuren

Gibt es im Live-Hörspiel mehr als drei handelnde Personen, wird bei der ersten Probe besprochen, wie die unterschiedlichen Personen, die von einem Sprecher verkörpert werden, klingen sollen. Das ist wichtig, damit das Publikum sofort an der Stimmlage erkennt, wer gerade agiert. Es ist immer wieder eine Herausforderung, unterschiedliche Stimmlagen bzw. Dialekte zu entwickeln, die zum Geschehen passen.

Meistens bringen die Sprecher bereits mehrere Varianten einer Figur zur ersten Probe mit, manchmal hat die Autorin auch schon eine feste Vorstellung von der Sprechweise im Skript definiert.

Wir wollten durch die Hörspielreihe von Beginn an verschiedene literarische Themen wie Krimi, Gruselgeschichte oder Komödie darstellen, um die ganze Bandbreite des Mediums Hörspiel zu zeigen. Dazu gehört auch, dass unterschiedliche Regisseure die Texte jeweils unterschiedlich inszenieren. Wir lernen mit jedem Stück dazu, weil viele ihre Erfahrung von der Theaterbühne mitbringen und diese auf unser Medium Hörspiel anwenden. Andere Regisseure kennen das Hörspiel nur von Radio und CD und müssen dann ihre Ideen für den Live-Charakter anpassen.

Geräusche und Musikelemente werden eingespielt

Ab der zweiten Probe wird mit Mikrofonen und Lautsprechern gearbeitet und auch die Geräusche und Musikelemente werden eingespielt. Natürlich probt das Ensemble auch mit den Requisiten, mit denen die Sprecher die live auf der Bühne entstehenden Geräusche erzeugen. Augenmerk bei den Proben wird vor allem auf die genaue Abfolge von Geräuschen, Musik und den Text gelegt. Es kommt dann schon mal vor, dass noch zusätzliche Geräusche eingebaut werden, um die Handlung besser darzustellen.

Es ist harte Arbeit ein neues Live-Hörspiel einzustudieren – auch wenn man den Text im Gegensatz zu einem Theaterstück einfach ablesen kann. Aber die Arbeit macht unheimlich Spaß. Im Gegensatz zu einer einfachen Lesung sollen die Dialoge wie natürliche Gespräche wirken und auch die Emotionen der Figuren glaubhaft dargestellt werden. Da wird dann schon mal geschluchzt, gebrüllt, vor gespielter Anstrengung gestöhnt, vor Angst gezittert und gemeinsam gelacht.

Gerade bei komischen Passagen sind das Timing und die Anschlüsse zwischen den Dialogzeilen ganz wichtig. Da wird in den Proben auf die Sekunde genau festgelegt, wann wer was sagt.

Der Zwei-Monate-Rhythmus der AUDIAMO Live-Premieren lässt nicht viel Platz für lange Vorbereitung. In meist nur drei bis vier Proben muss der Text vom Ensemble gemeinsam einstudiert werden, denn dann steht schon wieder die nächste Aufführung vor der Tür.